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Paukenröhrcheneinlage - Trommelfellschnitt (Paracentese)

Für ein gutes Hörvermögen ist neben einem intakten Innenohr auch ein gut funktionierendes Mittelohr erforderlich. Eine regelrechte Entwicklung der Mittelohrräume, ist an eine gute Belüftung gekoppelt.  Durch mangelnde Belüftung des Mittelohres entsteht ein Unterdruck. Dieser Unterdruck kann zu Sekretansammlungen im Mittelohr führen. Dies wiederum behindert das Trommelfell in seiner Schwingungsfähigkeit und führt letztlich zu einer schlechten Schallübertragung auf das Innenohr und somit zu einer Hörminderung. Eine Hörminderung kann bei Kindern zu einer Sprachentwicklungsverzögerung führen. Ferner kann es bei lang andauernder, schlechter Mittelohrbelüftung im Laufe einiger Jahre zur Entwicklung einer chronischen Mittelohrentzündung und anderen Komplikationen kommen.

Wir raten daher bei länger andauernden Sekret- ansammlungen im Mittelohr (Paukenerguss), sowohl zur Hörverbesserung, als auch zur Verhinderung von späteren Komplikationen, zur Durchführung des Trommelfellschnittes und ggf. Paukenröhrcheneinlage.


Trommelfellschnitt (Parazentese)


Paukendrainage (Seitenansicht)

Wie erfolgt die Operation?

Die Operation erfolgt in der Regel ambulant am liegenden Patienten in Vollnarkose (Allgemein-anaesthesie). Über entsprechende Risiken werden Sie gesondert vom Narkosearzt aufgeklärt.  

Trommelfellschnitt

Nach einer u. U. erforderlichen Gehörgangsreinigung, erfolgt der Trommelfellschnitt im vorderen unteren Quadranten. Nach Eröffnung des Trommelfells wird das Mittelohrsekret abgesaugt.

Paukenröhrcheneinlage

Wenn erforderlich wird nun ein Paukenröhrchen eingelegt. Hierzu wird ein Gold- oder Silikonröhrchen in den Trommelfellschnitt eingesetzt.

Welche Nebenwirkungen und Komplikationen gibt es?

Trommelfellschnitt: Normalerweise heilt der Trommelfellschnitt innerhalb von einer Woche wieder zu. In seltenen Fällen kann der Schnitt offen bleiben. Hier kann dann ggf. eine Nachoperation zu einem späteren Zeitpunkt erforderlich werden.

Paukenröhrcheneinlage: Bei Einlage eines Paukenröhrchen ist es möglich, dass das Paukenröhrchen durch das Trommelfell hindurch, ins Mittelohr abrutscht. Dies macht dann eine Eröffnung des Mittelohres zur Entfernung des Paukenröhrchens notwendig.

Das Paukenröhrchen wandert in der Regel nach 6 – 12 Monaten von selber aus dem Trommelfell in den Gehörgang. In seltenen Fällen setzt es sich fest und muss gezogen werden. Wundinfektionen durch das Röhrchen sind möglich. Dies kann ggf. ein vorzeitiges Entfernen des Paukenröhrchens erforderlich machen. Das Risiko eines bleibenden Loches im Trommelfell ist gegenüber dem alleinigen Trommelfellschnitt erhöht.

Allgemeine Risiken

Grundsätzlich können immer allergische Reaktionen auf bestimmte Medikamente und Materialien mit schwerwiegender Beeinträchtigung lebenswichtiger Funktionen auftreten. Bei jedem operativen Eingriff kann es zu einer Thrombose (Blutgerinselbildung) und in der Folge zu einer Lungenembolie kommen. Die Gabe von Blutprodukten ist beim Primäreingriff nicht zu erwarten.

Behandlungserfolg 

Im Regelfall ist mit der Durchführung des Trommelfellschnittes und dem Absaugen des Sekrets aus dem Mittelohr, bzw. der Paukenröhrcheneinlage die Beschwerdesymptomatik behoben. Leider neigen einige Kinder zu immer wiederkehrenden Sekretansammlungen im Mittelohr und Mittelohrentzündungen, so dass erneute Paukenröhrcheneinlagen notwendig werden können.  

Nach dem Eingriff:

Trommelfellschnitt: Es darf kein Wasser in den Gehörgang gelangen. Die Ohren müssen beim Baden und Duschen solange abgedichtet werden, bis bei den Nachuntersuchungen festgestellt wird, dass das Trommelfell wieder verschlossen ist.

Paukenröhrchen: Es darf kein seifenhaltiges Wasser in den Gehörgang gelangen. Die Ohren müssen beim Baden und Duschen abgedichtet werden. Schwimmen gehen, ohne Abdichten der Gehörgänge, ist nach ca. 3 Wochen in der Regel problemlos möglich. Kopfsprünge sollten unterlassen werden.

 

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