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operative Mandelentfernung / -verkleinerung
(Tonsillektomie bds. | Adenotonsillektomie | Abszesstonsillektomie - Tonsillotomie

Die paarig angelegten Gaumenmandeln liegen in der Mund- /Rachenhöhle zwischen dem vorderen und hinteren Gaumenbogen. Sie sind wichtig für den Aufbau der körpereigenen Immunabwehr gegen bestimmte Krankheitserreger, insbesondere bis zum 4.-6. Lebensjahr.
Ständig wiederkehrende Entzündungen der Mandeln schwächen jedoch die körpereigene Immunabwehr und können sogar schwere Komplikationen nach sich ziehen (rheumatische Erkrankungen, Herz- & Nierenerkrankungen).

Ausgeprägtes nächtliches Schnarchen mit Störung des Schlafrhythmus (Atempausen), bei stark vergrößerten, aber ansonsten gesunden Gaumenmandeln, kann eine operative Verkleinerung der Gaumenmandel erforderlich machen. (Tonillotomie)

Ein Abszess hinter der Gaumenmandel kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.

       Hyperplasie                      Abszess                                      

Wie erfolgt die Operation? 

Die operative Mandelentfernung erfolgt am liegenden Patienten in Vollnarkose (Allgemeinanaesthesie). Über entsprechende Risiken werden Sie gesondert vom Narkosearzt aufgeklärt.

Gaumenmandelentfernung

Nach Einsetzen des Mundsperrers, der sich an den Schneidezähnen und der Zunge abstützt, erfolgt das Auslösen der Mandel aus der bindegewebigen Verankerung des Mandelbettes. Hierbei kommt es zu diversen Blutungen aus den versorgenden Gefäßen, die, je nach Schweregrad, mit einem Faden umstochen oder mit Hilfe einer elektrischen Pinzette verödet werden. Im Anschluss hieran wird die Mandel der Gegenseite in identischer Weise entfernt. Wenn beide Wundbetten keine Blutungen mehr aufweisen, wird der Mundsperrer entnommen und die Operation beendet.

Gaumenmandelverkleinerung

Das Vorgehen ist nahezu identisch mit der Gaumenmandelentfernung, allerdings geht hierbei die Schnittführung durch das Mandelgewebe selber, da  lediglich das Volumen der Gaumenmandel reduziert werden soll und funktionsfähiges Gewebe erhalten bleiben soll.

Rachenmandelentfernung

Wenn zusätzlich noch die Rachenmandel (Polypen) entfernt wird, erfolgt dies in der Regel vor der Entfernung der Gaumenmandeln. Nach Anheben des Gaumensegels mit Hilfe eines dünnen Silikonschlauches, kann der Nasenrachenraum mit einem Spiegel optimal eingesehen werden. Nun wird unter Sicht die Rachenmandel von der Rachenhinterwand gelöst. Leichte Blutungen werden durch Einlegen eines otrivengetränkten Tupfers (verengt die Gefäße) zum Stillstand gebracht. Seltenere, stärkere Blutungen werden mit einer elektrischen Pinzette verödet. Wenn keine Blutung mehr nachweisbar ist, wird die Operation beendet.

Die Rachenmandel hat anders als die Gaumenmandeln keine Kapsel, so dass immer die Möglichkeit besteht, das kleine Reste verbleiben. Um diese Wahrscheinlichkeit zu verringern, wird der Eingriff unter Sicht durchgeführt. Dennoch kann die Rachenmandel nachwuchern, was bei entsprechendem Beschwerdebild einen erneuten Eingriff zu einem späteren Zeitpunkt erforderlich machen kann.

Welche Nebenwirkungen und Komplikationen gibt es?

Gaumenmandelentfernung: Die gefürchtetste Nebenwirkung bei der Gaumenmandelentfernung ist die Nachblutung. Die Wahrscheinlichkeit einer Nachblutung wird in der Literatur, je nach Studie, im Durchschnitt mit 5 % angegeben. Starke Nachblutungen, bei Kindern auch schon geringere Nachblutungen, können einen erneuten operativen Eingriff erforderlich machen. Daher erfolgt die Gaumenmandelentfernung, anders als die alleinige Rachenmandelentfernung, auch nicht ambulant, sondern unter stationären Bedingungen.

Weitere Komplikationen sind Zahn- & Kieferschäden sowie Schädigungen der sensiblen (N. lingualis) und motorischen (N. hypoglossus) Zungennerven, verursacht durch den Mundsperrer. Dies kann in seltenen Fällen zu Zungenbewegungsstörungen mit entsprechenden Sprechstörungen und Geschmacksstörungen führen. Starke Hals- und Schluckschmerzen sind 2-3 Wochen nach der Operation leider normal, können aber mit entsprechender Schmerzmedikation auf ein erträgliches Maß gesenkt werden. Hierbei ist die individuelle Schmerzempfindlichkeit sehr unterschiedlich.  In seltenen Fällen kann es zu Wundheilungsstörungen mit ungünstigem Narbenzug zwischen Gaumenbogen und Zunge kommen. Dies kann zu einer Bewegungseinschränkung der Zunge führen, was Schluckstörungen zur Folge haben kann. Gelegentlich kommt es, meistens vorübergehend, zu einem offenen Näseln. Sehr selten tritt beim Trinken Flüssigkeit aus der Nase aus.

Gaumenmandelverkleinerung (Tonsillotomie):

Anders als bei der kompletten Entfernung der Gaumenmandel kann dieser Eingriff ambulant durchgeführt werden, da bei diesem Eingriff gefährliche Nachblutungen extrem selten sind. Auch der Wundschmerz ist in der Regel sehr gering. Dennoch kann es auch hier zu Nachblutungen kommen.


Rachenmandelentfernung: Zusätzliche Komplikation der Rachenmandelentfernung ist die Entwicklung eines Schiefhalses, bedingt durch eine Wundinfektion mit begleitender Beteiligung der Halswirbelsäule. Desweiteren können durch ungünstigen Narbenzug an den Tubenwülsten Tubenbelüftungsstörungen auftreten. Das Risiko einer Nachblutung ist relativ gering und tritt, wenn überhaupt, in der Regel innerhalb der ersten 24 Stunden auf.

Allgemeine Risiken

Grundsätzlich können immer allergische Reaktionen auf bestimmte Medikamente und Materialien mit schwerwiegender Beeinträchtigung lebenswichtiger Funktionen auftreten. Bei jedem operativen Eingriff kann es zu einer Thrombose (Blutgerinselbildung) und in der Folge zu einer Lungenembolie kommen. Die Gabe von Blutprodukten ist beim Primäreingriff nicht zu erwarten.

Behandlungserfolg

Im Regelfall ist mit der Entfernung bzw. Verkleinerung der Gaumenmandeln die Beschwerdesymptomatik behoben. Selten können die Beschwerden auf die Seitenstränge bzw. die Zungengrundmandel (ebenfalls lymphatisches Gewebe) ausweichen.

Nach dem Eingriff

In der ersten Woche nach dem Eingriff:

  • weiche Kost ohne harte Krusten

  • keine scharf gewürzten Speisen

  • keine säurehaltigen Getränke oder Obst

  • kein Alkohol

  • kein Nikotin

Mindestens 3 Wochen nach der Operation:

  • kein Sport

  • nicht heiß baden oder duschen

  • kein Solarium oder Sauna

  • jegliche körperliche Anstrengung meiden

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